PROGNOSEBERICHT 2025
Im März 2024 hat die Bundesnetzagentur den Netzentwicklungsplan 2037 mit Ausblick 2045 bestätigt. Neben dem Ausstieg aus Kohle und Kernkraft werden die nationale Wasserstoffstrategie, der politisch ambitionierte Erneuerbarer-Energien Ausbau und ein stärker zusammenwachsender Strombinnenmarkt als wesentlicher Treiber für den Umbau des Energiesystems berücksichtigt. Die im Jahr 2045 installierten EE-Erzeugungskapazitäten (vor allem PV und Wind) mit knapp 640 – 700 GW entsprechen ungefähr einer Verfünffachung im Vergleich zum Jahr 2023. Diese und der sich laut Prognosen des NEP verdoppelten Bruttostromverbrauchs erfordern eine extreme Steigerung der bisherigen Netzausbaugeschwindigkeit.
Die Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber planen derzeit welche Baumaßnahmen aus dem Netzausbauplan für das gesetzlich verankerte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 notwendig sind. Die künftige Energieinfrastruktur erfordert vor allem in der Verteilnetzebene einen umfassenden Ausbau von Hochspannungsleitungen und Umspannwerken. Das Regionalszenario Südwest geht beispielsweise davon aus, dass die installierte Leistung von erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg von 10 GW auf 66 GW ansteigt und sich die Zahl der Elektrofahrzeuge von aktuell 0,3 Mio. auf 5,3 Mio. erhöht.
Im Dezember 2023 wurde der Netzentwicklungsplan Gas 2022-2032 durch die Bundesnetzagentur bestätigt. Dabei werden drei Varianten auf Basis von LNG Lieferungen für das Jahr 2032 betrachtet, die sowohl den vollständigen Wegfall von russischen Gasmengen sowohl für die Versorgung Deutschlands als auch für Transitlieferungen durch Deutschland berücksichtigen. Ebenfalls hat die Bundesnetzagentur den Bau des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes genehmigt. Dieses soll eine Länge von 9.040 km haben und bis 2032 mehrheitlich aus bis dahin nicht mehr benötigten und umgewidmeten Erdgasleitungen aufgebaut werden.
Künftige Erweiterungen des Wasserstoff-Kernnetzes erfolgen über den künftig gemeinsamen NEP-Prozess für Gas und Wasserstoff.
Für Baden-Württemberg geht der aktuelle NEP bis 2030 von steigenden Gastransportkapazitäten aus. Dies gilt insbesondere für die Versorgung von neuen Gaskraftwerken., die einen bedarfsgerechten Ausbau des Gastransportnetzes erfordern. Dabei wird beispielsweise die neue Erdgaspipeline SEL wasserstofffähig gebaut. Diese wird nach der Umstellung auf Wasserstoff Teil des Wasserstoff-Kernnetzes sein.
Ein weiteres Ziel der Bundesregierung ist ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050. Voraussetzung hierfür ist eine hohe Gebäudeeffizienz. Durch die Pandemie ist auch die Akzeptanz für Digitalisierung und deren Nutzen erheblich gefördert worden. Im Arbeitsalltag führt die umfangreiche Homeoffice Nutzung zu einer starken Zunahme von Videokonferenzen. Dadurch hat das Datenübertragungsvolumen stark zugenommen. Um diesen steigenden Bedarf in Deutschland bedienen zu können, ist ein Ausbau des Breitbandnetzes unerlässlich.
Auch im Bereich des Zähl- und Messwesens ist die Liberalisierung erfolgt. Im Digitalisierungsgesetz von 2016 ist festgelegt, dass der Rollout von intelligenten Messsystemen nicht flächendeckend, sondern stufenweise nach größtem Effizienz- und Netznutzen erfolgt. Bei Einbau, Betrieb und Wartung der Zähler wird der zunehmende Wettbewerb die Messpreise beeinflussen. Einige Anbieter haben bereits Messdienstleistungen in unserem Netzgebiet angezeigt. Der verbindliche Einbau von Smart Meter Systemen wurde im Digitalisierungsgesetz am 2. September 2016 beschlossen. Ab 2021 sollen Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10.000 kWh einen digitalen Stromzähler, ab 2024 alle privaten Haushalte mit einem Verbrauch von über 6.000 kWh erhalten.
Der Verbrauch im Stromvertrieb ist gegenüber dem Vorjahr in den ersten 4 Monaten des Jahres 2025 nach den vorläufigen Abrechnungen um rund 2,4% gesunken, Bei den Sondervertragskunden lag die Abgabe in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr bei -2,1%.
Der Verbrauch im Gasvertrieb der Stadtwerke Mosbach ist in den ersten 4 Monaten des Jahres 2025 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 1,4% gestiegen. Bei den Sondervertragskunden betrug die Zunahme in diesem Zeitraum 2,4%.
Im Bereich der Wasserversorgung wurden die technischen Betriebsführungen mit den Gemeinden Elztal, Fahrenbach, Limbach, Schefflenz, Waldbrunn und Binau verlängert. Mit den räumlich verbundenen Gemeinden ist ein Gebilde entstanden, welches Synergien für die Betriebsführung freisetzt.
Bei der Fernwärmeversorgung rechnen wir wie in der Gasversorgung witterungsbedingt mit etwas höherem Absatz wie im Vorjahr.
Die Investitionen im Bereich des Sachanlagevermögens 2025 liegen mit 8,395 Mio. Euro über dem Planansatz des vergangenen Jahres.
Im Bereich der Stromversorgung werden 2025 insgesamt 3.430 Tsd. Euro investiert, davon 550 Tsd. Euro in die Ertüchtigung von Trafostationen, sowie 1.200 Tsd. Euro in das Kabelnetz und Messeinrichtungen sowie 500 Tsd. Euro in die Fernwirktechnik investiert.
Die Investitionen in der Gasversorgung betragen 620 Tsd. Euro. Schwerpunkte sind der Anschluss an die Süddeutsche Erdgasleitung mit 300 Tsd. Euro, die ab 2030 mit Wasserstoff betrieben werden soll.
Bei der Wasserversorgung sind Verbesserungen im Leitungsnetz, sowie an Hochbehältern geplant.
Die Investitionen in der Wasserversorgung betragen insgesamt 1.760 Tsd. Euro, davon 1.000 Tsd. Euro für das Leitungsnetz, 250 Tsd. Euro für die Leittechnik, sowie 150 Tsd. Euro für Gebäude und Technik.
In der Wärmeversorgung sind insgesamt Investitionen in Höhe von 2.360 Tsd. Euro für den Erwerb von Grundstücken und dem Bau von Gebäuden, sowie für Hausanschlüsse.
Bei den Bädern sind nur geringe Investitionen in Höhe von 200 Tsd. Euro vorgesehen, beim Verkehr insgesamt 25 Tsd. Euro.
Im Wirtschaftsplan 2025 ist ein Kreditvolumen von rd. 4.000 Tsd. Euro veranschlagt.
Insgesamt wird im Wirtschaftsjahr 2025 ein Jahresüberschuss mit 689 Tsd. Euro erwartet.
In der Stromversorgung rechnen wir mit einem Gewinn von 142 Tsd. Euro, da sich die Netzentgelte gegenüber dem Vorjahr um 25% erhöht haben. Das Ergebnis in der Gasversorgung steigt aufgrund gestiegener Margen auf 2.192 Tsd. Euro. In der Wärmeversorgung liegt der erwartete Verlust bei -249 Tsd. Euro. Im Bereich der Wasserversorgung haben wir den Wasserpreis zum 01.04.2024 um 0,25 Euro/cbm erhöht. Dennoch erwarten wir einen Jahresverlust von 341 Tsd. Euro. Beim Verkehr rechnen wir mit -275 Tsd. Euro, bei den Bädern mit -863 Tsd. Euro und im Bereich Service mit einem Gewinn von 83 Tsd. Euro.
Mosbach, den 1. Juli 2025
Unterschriften
Jürgen Jaksz
Ralf Winkler