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Lagebericht

Posted on 26. Juli 202527. Juli 2025

Gesamtwirtschaftliche Situation
Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2024 angesichts einer global weiterhin hohen Inflation und der daraus resultierenden restriktiven Geldpolitik in vielen Ländern als erstaunlich robust erwiesen. Der internationale Währungsfonds (IWF) sieht Fortschritte im Kampf gegen die Inflation, aber auch Gefahren für den weiteren Disinflationsprozess. So prognostizierte der IWF für Ende 2025 eine globale Inflation von 4,2%.

Branchensituation
Die Energiebranche durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der durch den Umbau des Energiesystems, der Digitalisierung und der Sektorkopplung vorangetrieben wird. In den letzten Jahren haben finanzstarke Wettbewerber wie Öl- und Gas-Unternehmen bedeutenden Marktanteile gewonnen. Aber auch digitale Anbieter und sogenannte „Prosumer“ gewinnen zunehmend an Einfluss und zeichnen sich durch innovative Geschäftsmodelle aus.

Strommarkt
Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Spotmarktpreis mit knapp 80 Euro/MWh rund 15 Euro/MWh unter dem Niveau des Vorjahres. Der durchschnittliche Preis am Terminmarkt lag mit knapp 89 Euro/MWh rund 49 Euro/MWh unter dem Niveau des Jahres 2023. Der Preisrückgang ist vor allem auf niedrigere Gas- und Kohlenotierungen zurückzuführen. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Strompreise wird der Verlauf der Brennstoff- und CO2 Preise, sowie die Entwicklung des Stromerzeugungsmix sein.

Gasmarkt
Am Gasmarkt kam es bis Mitte 2024 zu einem Preisrückgang. Gründe hierfür waren ein milder europäischer Winter und relativ volle Gasspeicher. Danach sind die Gaspreise tendenziell wieder gestiegen. Anfang November 2024 haben die Gasspeicher in Europa die vorgegebenen Füllstandsziele erreicht, lagen jedoch unter den sehr hohen Werten des Vorjahres. Russische Gasmengen wurden und werden teilweise durch LNG ersetzt. Eine steigende LNG-Nachfrage in anderen Teilen der Welt hat daher einen größeren Einfluss auf die europäischen Gasmärkte als in
der Vergangenheit.

Klimaschutz
Das nationale Klimaschutzgesetz wurde novelliert. Die Klimaziele nach 2030 blieben unverändert, jedoch wurde die Sektorenverantwortlichkeit aufgehoben. Die Bundesregierung ist künftig als ganzes für die Erreichung der Klimaziele verantwortlich, das sektorscharfe Monitoring der Emissionen bleibt jedoch bestehen. Ergeben die Prognosen zwei Jahre in Folge eine Zielverfehlung, muss die Regierung ein sektorübergreifendes Klimaschutzprogramm auflegen.

Zur Dekarbonisierung des Energiesektors besteht Konsens über die Notwendigkeit eines regulatorischen Rahmens für den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken und die Einrichtung eines Kapazitätsmarktes. Der Aufbau einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur ist ein weiterer Baustein zur Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung.

Chancen und Risiken der Gesellschaft

Das Unternehmen hat im laufenden Geschäftsjahr alle wesentlichen Risiken der Gesellschaft neu erfasst, aktualisiert und hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit bewertet. Risiken, die sich aus dem Markt ergeben, sind beispielsweise Verträge mit Tarif- und Sondervertragskunden, die auf Laufzeiten und Margenentwicklungen überwacht werden müssen.

Ein hohes Risiko besteht darin, die extrem gestiegenen Handelskosten im Haushalts- und Gewerbebereich nicht weitergeben zu können, da diese mit festen Preisen vereinbart sind und sich an anderen Marktpreisen messen lassen müssen. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen für Vertragskunden wurden so abgeändert, dass erst ab 01. Januar 2024 Preisgarantien auf die Laufzeit garantiert werden. Änderungen bei Umlagen, Abgaben und Steuern werden künftig direkt und ohne Zeitverzug weitergegeben. Dies gilt jedoch nicht für die Grundversorgung, in der zwingend Bruttopreise zu vereinbaren sind.

Weitere Risiken sind der mögliche Wegfall von Großkunden in der Strom- und Gasversorgung. Besonders gefährdet sind Konzern- und Kettenkunden.

Allgemeine Risiken können auch durch Forderungsausfälle bei Großkunden entstehen, die beispielsweise durch die wirtschaftliche Entwicklung infolge der stark gestiegenen Energiepreise besonders betroffen sind. Die Gesellschaft hat bereits in der Vergangenheit vor Vertragsabschlüssen ab einer gewissen Größenordnung grundsätzlich eine Bonitätsprüfung durch Dritte vorgenommen, auch bei langjährigen Bestandskunden.

Von dem neu geschaffenen Leistungsverweigerungsrecht für Verbraucher sowie Kleinunternehmen bei fortlaufenden Verpflichtungen haben bisher sehr wenige Kunden Gebrauch gemacht. Die in diesem Zusammenhang gestundeten Forderungen belaufen sich auf einen geringen Betrag.

Nach Aufnahme und Auswertung aller bekannten Risiken wurde festgestellt, dass der Fortbestand des Unternehmens nicht gefährdet ist.

   

Ertragslage
Das Jahresergebnis nach Steuern beträgt durch den Verlustausgleich 0 Tsd. Euro (Vj. 124 TEuro) und liegt damit bedingt durch niedrigere Margen unter dem Vorjahresgewinn. Für das Jahr 2025 rechnen wir mit einem Jahresüberschuss von rd. 690 Tsd. Euro. Die Forderung aus Netznutzungsentgelten auf dem Regulierungskonto betragen zum 31.12.2024 4,0 Mio. Euro und werden überwiegend in den Folgejahren 2026 bis 2029 zusätzlich ausgeschüttet.

Wichtige finanzielle Leistungsindikatoren für unser Unternehmen sind:

Die Eigenkapitalrendite: hat in 2024 0,00% (Vorjahr 0,74%) betragen.
Für 2025 wird eine Eigenkapitalrendite von 4,11% erwartet.

Die Gesamtkapitalrendite hat in 2024: 0,93% (Vorjahr 1,63%) betragen.
Die Renditeerwartung in 2025 liegt bei 3,31%.

Die Nettoverschuldung in Jahren bezogen auf den Cash Flow (=(FK – flüssige Mittel) / CF) betrug in 2024 25,69 Jahre (Vorjahr 9,21 Jahre).
In 2025 soll die Nettoverschuldung bezogen auf den Cash-Flow auf 9,54 Jahre sinken.

Alle drei Leistungsindikatoren waren durch gesunkene Margen im Verkauf verursacht und sollen sich in 2025 wieder verbessern.

   

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Anzahl der Kunden
Hier gibt es für den Bereich der Stadtwerke zwei Sichtweisen.
Einmal aus der Sicht des Netzbetreibers und einmal aus der Sicht des Lieferanten.

Aus Sicht des Netzbetreibers hatten wir zum 31.12.2024 21.298 Zählpunkte (Vorjahr 21.347 Zählpunkte) im Bereich Strom und 3.845 Zählpunkte im Bereich Gas (Vorjahr 3.862 Zählpunkte).
Hier haben wir eine leichte Steigerung beim Strom bzw. eine leichte Minderung beim Gas auf konstant gutem Niveau. Die Zählpunkte der ONG sind hier mitenthalten, da die Stadtwerke Netzbetreiber für Mosbach, Elztal und Schefflenz sind.

Beim Lieferanten Stadtwerke Mosbach wurden in der Stromversorgung in 2024 14.827 Zählpunkte (Vorjahr 15.349) beliefert und in der Gasversorgung in 2024 waren es 3.142 (Vorjahr 3.283).
Hier wirkt einmal der verschärfte Wettbewerb aus, sowie in der Stromversorgung die Zunahme von eigenen PV Anlagen mit Speichern, sowie in der Gasversorgung die Verdrängung von Gasheizungen durch Wärmepumpen.

Arbeitnehmerbelange
Im Jahre 2024 waren 5 Kollegen altersbedingt oder aus sonstigen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden. 7 Personen wurden in 2024 neu eingestellt, sodass zum 31.12.2024 zwei Mitarbeiter mehr als zum 31.12.2023 beschäftigt waren. Dies war wie im vergangenen Jahr eine hohe Fluktuation für unseren Betrieb und hängt teilweise mit den gestiegenen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und teilweise mit dem Eintritt in die Rente zusammen.

In allen Abteilungen werden für die Mitarbeiter Fortbildungsmaßnahen angeboten, welche von den Mitarbeitern auch sehr gut angenommen werden.

Soziales und kulturelles Engagement
Die Stadtwerke unterstützen seit vielen Jahren den Mosbacher Sommer als einer der Sponsoren, besonders beim Open Air Kino.

Weiterhin unterstützten wir auch in 2024 Schulprojekte in Kenia, Afrika, durch Solartechnik Kerosin- und Paraffinlampen zu ersetzen, sowie durch Brunnenbohrungen sauberes Trinkwasser zu erhalten.